martedì, luglio 31, 2007

Die Deutsche Bahn und ich

Wir werden wohl nie wieder Freunde werden, die Bahn und ich. Wie unten angesprochen. machte ich mich ja auf den Weg an den "Lago". Und es begann eigentlich sehr gut - immerhin gelang es mir, eine sensationell günstige Fahrkarte zu erwerben, und da ich ja nicht mehr in Italien bin, konnte ich sie auch direkt selber ausdrucken und musste mich nicht 3 Stunden anstellen, um sie abzuholen. Dann begab ich mich zum Bahnhof. Vorrausschauend, wie ich nunmal so bin, war ich natürlich etwas früher losgefahren, denn ich wollte ja noch ein Getränk und Zigaretten erwerben und vielleicht sogar noch eine Zeitschrift.

Als ich dann also ein Wasser und Zigaretten gekauft hatte, wollte ich in Ruhe noch eine rauchen, bevor ich meinen reservierten Platz im Zug einnehme. Zielstrebig begab ich mich also zu der offiziellen Raucherzone im Münchner Hauptbahnhof - doch was war denn da passiert? Die Aschenbecher waren weg! Und damit natürlich auch die offizielle Raucherzone, denn die Bahn hat anscheinend in vorauseilendem Gehorsam bereits jetzt das Antirauchergesetz umgesetzt und alle Bahnhöfe zu rauchfreien Bahnhöfen erklärt. Ja, alle Bahnhöfe. Auch den S-Bahnhof in Baldham, der aus zwei Pfeilern und einem Dach besteht, und bei dem die Gefahr für Passivraucher doch eher gering ist... Und selbst in Italien, wo ja bereits ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden besteht, kann man an jedem Bahnhof rauchen. Aber nöööööö, die Bahn muss ja wieder päpstlicher als der Papst sein... Ich bin ja gespannt, wie lange man noch an Bushaltestellen rauchen darf, immerhin könnte sich der Rauch ja in dem Häuschen sammeln und alle anderen Wartenden sofort an den negativen Folgen des Passivrauchens sterben. Man kennt das.

Der Rest der Fahrt gestaltete sich dann so, wie man das kennt (außer, das meine Mitreisenden sich gewaschen hatten, das ist ja nicht selbstverständlich): erst fiel eine Horde amerikanischer Mädels ein, die anscheinend das erste Mal ohne Eltern unterwegs waren und mit lautem Kreischen meinen Schlaf unterbrachen. Dann stieg ein Irrer ein, der mit sehr rudimentären Englischkenntnissen versuchte, die Mädels in ein Gespräch zu verwickeln und ließ sich dabei auch nicht von dem offensichtlichen Alterunterschied von mindestens 20 Jahren zwischen ihm und den Mädels abhalten (ich tat währenddessen abwechselnd so, als würde ich schlafen oder wäre weder der deutschen noch der englischen Sprache mächtig).

Dann verwirrte mich der italienische Schaffner noch, indem er mir auf italienisch erzählte, dass die im Internet gekauften Tickets der Bahn in Italien nur gültig sind, wenn sie vorher von dem deutschen Schaffner kontrolliert worden sind. Gut, dass die Bahn das nirgendwo mal erwähnt, ich bin zwar bisher immer vorher auch von deutschen Schaffnern kontrolliert worden, aber es wäre ja trotzdem hilfreich, wenn einem das mal jemand sagt. Zu meiner Erleichterung stellte ich dann aber fest, dass der italienische Schaffner einfach nur hilfreich sein wollte, und mein Ticket ordnungsgemäß von dem deutschen Schaffner entwertet und damit auch in Italien gültig war. Diesen Dialog nahm der Irre dann natürlich gleich zum Anlass, um mir ein Gespräch aufzudrängen, was ich aber glücklicherweise durch einsilbige Antworten und demonstratives Lesen relativ kurz halten konnte. Die jahrelange Erfahrung mit dem ICE Hamburg-München am Sonntag abend und zahllose (einseitige) Unterhaltungen zwischen Bundeswehrangehörigen und mir haben sich also doch noch bezahlt gemacht...

Es war also wie immer keine Freude, mit der Bahn zu fahren.

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